1845 - 1910
Die Zeit der großen Beethoven-Monumente
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte zwar vielerorts die Tradition des schlichten Denkmals fort, das
Beethoven stehend auf einem mehr oder weniger hohen Sockel zeigte. Gleichzeitig entwickelte sich aber auch ein
ganz anderer, deutlich monumentalerer Typ, bei dem der Komponist auf einem Sessel oder Thron sitzend dargestellt
wurde.
Als einer der ersten konzipierte der Berliner Bildhauer Friedrich Drake (1805-1882) ein Denkmal dieser Art. Drake
entwickelte seine ersten Ideen wohl bereits kurz nach dem Tod des Komponisten in den 1830er Jahren. Als der
Wettbewerb für das Bonner Beethoven-Denkmal ausgeschrieben wurde, beteiligte er sich mit einem Entwurf daran, der
sich vor allem durch die Tatsache, daß Beethoven sitzend gezeigt wird, und durch die üppig dekorierte Sockelzone
auszeichnet.
Zwar wurde Drakes Entwurf vom Bonner Denkmals-Kommittee als zu heroisch abgelehnt und deshalb nicht ausgeführt, sein
Grundkonzept sollte jedoch wegweisend für die weitere Entwicklung der Beethoven-Monumente am Ende des 19.
Jahrhunderts werden.