1926
Das Projekt für ein Beethoven-Denkmal in Berlin
Als man im Jahr 1926 in Berlin einen Wettbewerb für ein Beethoven-Denkmal ausschrieb, fand die Suche nach neuen
Formen für ein solches Monument einen neuen Höhepunkt. Eine ganze Reihe namhafter Bildhauer sandte Entwürfe und
Modelle ein, darunter Ernst Barlach (1870-1938) und Georg Kolbe (1877-1947). Das Vorhaben wurde in der deutschen
Presse ausgiebig besprochen und zum Teil heftig kritisiert. Da die Meinungen innerhalb des
Wettbewerbs-Kommittees und in den Medien sehr unterschiedlich waren und das gesamte Projekt heftig umstritten
war, kam es schließlich nicht zu einer Preisvergabe und man gab den Plan für ein neues Berliner
Beethoven-Denkmal schließlich ganz auf.
Von den eingereichten Entwürfen wurden nur zwei später tatsächlich als Denkmäler ausgeführt - diejenigen von
Georg Kolbe und Peter Christian Breuer (1856-1930).
Das Beethoven-Denkmal, das der aus Köln stammende Bildhauer Peter Christian Breuer entwarf, hat eine besonders lange und wechselhafte Geschichte. Breuer hatte sich anscheinend schon in den Jahren um 1910 mit der Gestaltung eines Denkmals für Ludwig van Beethoven beschäftigt. Jedoch kam es nicht zu einem größeren Projekt. Als der Berliner Wettbewerb ausgeschrieben wurde, sandte auch Breuer Entwürfe ein, wobei er u.U. auf seine älteren Ideen zurückgriff.
Nun konzipierte Breuer eine weitläufige Anlage, die sich aus architektonischen Elementen und verschiedenen figürlichen Darstellungen zusammensetzte. Im Zentrum sollte die überlebensgroße Sitzfigur Ludwig van Beethovens zu sehen sein. Nachdem das Berliner-Denkmalsprojekt aufgegeben worden war, interessierte sich die Stadt Bonn für Breuers Entwurf. Der Bildhauer scheint sein Konzept daraufhin umgearbeitet zu haben. Die ursprünglich geplante Anlage sollte nun kleiner und schlichter werden und in eine parkähnliche Landschaft integriert werden.