Die Gründung des Vereins Beethoven-Haus
Weitere Mitglieder und erste künstlerische Aktivitäten
Auch die Mitgliederzahl stieg rasant an, wie man dem ersten Mitgliederverzeichnis von 1890 entnehmen kann.
Dafür waren auch die sogenannten "Correspondenten" verantwortlich. Im April des Jahres 1889 waren Anschreiben
mit der Bitte zur Übernahme eines solchen "Correspondenten"-Amtes ins In- und Ausland verschickt worden.
Die
Aufgabe solcher "Correspondenten" war es Beiträge zu sammeln, Pressearbeit zu leisten, Konzerte zu veranstalten,
Schenkungen zu eruieren, sowie eben auch neue Mitglieder zu werben.
Hier ist zu erwähnen, dass eigens
verschiedene Anschreiben für Privatleute, Musiker und Musikalien-Handlungen und an die Consuln erstellt wurden.
Es handelte sich also um eine geschickt angelegte "Imagekampagne", um den Bekanntheitsgrad des Vereins zu
erhöhen.


Eine musikalische Tradition, die das Beethoven-Haus bis heute prägt, wurde 1890 eingeführt. Wilhelm Kuppe regte
damals an, ein Kammermusikfest in Bonn stattfinden zu lassen.
Das Kammermusikfest erstreckte sich über fünf
Tage, umfasste vier Abendkonzerte und eine abschließende Matinée sowie entsprechendes Begleitprogramm, Bankette
und Schiffsfahrten auf den Rhein etc. Das erste Kammermusikfest wurde sogar in der New York Daily Tribune
erwähnt.
Dank der musikalischen Leitung Joseph Joachims (bis zu seinem Tod 1907) wurde Bonn bald zu einem
"Mekka der Kammermusik" (Zitat Herman Kretschmar).


Das zweite Kammermusikfest stellte dann drei Jahre später mit der gleichzeitigen Eröffnung des Museums einen
weiteren Meilenstein der Vereinsgeschichte dar.
Nach 1897 wurde diese Tradition (mit wenigen Ausnahmen) alle
zwei Jahre fortgeführt. Ab 1931 wurden die Kammermusikfeste zunächst jährlich, ab 1949 dann alle zwei Jahre
durch das städtische Beethovenfest ergänzt.